Part 2: Mein Weg zur Selbstakzeptanz: Wie ich lernte, meine Hochsensibilität als Stärke zu sehen
Winter 2022/2023: Der Moment, an dem alles anders wurde
Im Winter 2022/2023 stand ich gefühlt kurz vor einem Boreout. Ein Zustand, der, anders als Burnout, nicht durch Überforderung, sondern durch Unterforderung entsteht und sich dennoch mit den gleichen Anzeichen wie Erschöpfung und Antriebslosigkeit zeigt. Hochsensible Menschen wie ich bewegen sich oft in Extremen und kämpfen ohne das richtige Maß oft mit solchen Herausforderungen. So saß ich eines Tages in meinen Weihnachtsferien, völlig erschöpft vom Nichtstun, auf meiner Couch und spürte, dass ich dringend etwas ändern musste. Normalerweise bin ich voller Tatendrang und Lebensfreude, doch in diesen Tagen fühlte ich mich völlig leer und motivationslos.
Der erste Schritt: Die Suche nach Antworten
Ich begann, nach einer Lösung für diesen Zustand zu suchen, und stieß dabei auf das Buch Soulmaster von Maxim Mankevic. Da mich Spiritualität immer schon interessiert hatte, entschied ich mich, es als Hörbuch anzuhören – und es traf genau ins Schwarze. Das Buch war der Startschuss zu meiner Selbstfindung und zu einer tieferen Auseinandersetzung mit Spiritualität. Mir wurde klar, dass ich nicht nur herausfinden wollte, was beruflich zu mir passt, sondern auch, wer ich wirklich bin und welche Werte mich ausmachen.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich viele Berufe ausprobiert, nur um immer wieder an den Punkt zu kommen, dass mich die Aufgaben schnell langweilten und ich mich unterfordert fühlte. Auch privat zog sich das Thema Langeweile wie ein roter Faden durch mein Leben. Ich wusste, dass hier etwas grundsätzlich schieflief. Für mich musste es mehr geben als einfach nur für Geld zu arbeiten und das Wochenende herbeizusehnen. Doch anstatt mir bewusst zu machen, dass ich bei der Berufswahl nie wirklich auf mein Inneres gehört hatte, dachte ich, das Problem wäre schlicht, dass ich nicht wüsste, was ich machen möchte.
Berufung und Zweifel: Der Wunsch, mit Menschen zu arbeiten
Ich nahm mir also die freien Weihnachtstage, um tief in mich hineinzufühlen und endlich Antworten auf Fragen zu finden, die ich lange verdrängt hatte. Ich spürte schon lange, dass ich gerne mit Menschen arbeiten würde, hatte diesen Wunsch aber aufgrund meiner Hochsensibilität ignoriert. Ich dachte, dass ich wegen meines starken Mitgefühls selbst zu sehr leiden würde. Doch nun fühlte sich diese „Grenze“ nicht mehr sinnvoll an, und ich erkannte, dass mein inneres Unbehagen daher rührte, dass ich mich meiner Berufung verschloss.
Die Entdeckung: Life Coaching
In dieser Zeit wurde mir klar, dass der Beruf des Life Coaches genau das Richtige für mich sein könnte. Mit großer Euphorie und einem gewissen Druck, den ich mir selbst machte, meldete ich mich für eine Coaching-Ausbildung an, die im April 2023 begann. Zum ersten Mal seit Langem fühlte ich mich wieder motiviert und freute mich, den Sinn meines Weges zu erkennen. Gleichzeitig bemerkte ich jedoch, dass mein Masterstudium in Wirtschaftswissenschaften immer mehr zu einer Last wurde und die Prüfungen zunehmend schwieriger für mich wurden. Schließlich brach ich das Studium ab, was mir eine riesige Erleichterung brachte. Es war ein befreiter Moment – eine Entscheidung, die ich tief aus meinem Herzen traf und die mich von meiner Angst vor Kritik befreite. Endlich hatte ich das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein.
Die Entfaltung und das Wissen über mich selbst
Nun konnte ich mich voll und ganz darauf konzentrieren, mehr über mich und meine Persönlichkeit zu lernen. Ich besuchte verschiedene kostenlose Workshops, las und hörte zahlreiche Bücher und tauchte auch über Instagram und Social Media tiefer in die Welt der Persönlichkeitsentwicklung ein. Das war völlig neu für mich, aber ich entdeckte langsam die Freude am Lesen. Zudem wurde mir klar, dass ich zu den „Scannerpersönlichkeiten“ gehöre – Menschen, die gerne in viele Themenbereiche hineinschnuppern, aber sich oft langweilen, wenn es zu detailliert wird.
Die Hochsensibilität als Stärke sehen
Während dieser Reise begann ich, immer mehr über Hochsensibilität, Hochsensitivität und das sogenannte „Helfersyndrom“ zu lernen. Ich erkannte, dass ich oft den Wunsch verspürte, anderen zu helfen, auch wenn sie es vielleicht gar nicht wollten. Besonders wertvoll war es für mich, eine tägliche Meditationsroutine zu entwickeln. Hätte mir jemand vor ein paar Jahren gesagt, dass ich meditieren würde, hätte ich wahrscheinlich nur gelacht. Doch Meditation bedeutete für mich bald mehr als „still dasitzen“. Ich lernte, meine Gedanken zu beobachten, ohne sie zu bewerten.
Durch diese Erfahrungen wurde das Bedürfnis, Gefühle durch Alkohol zu betäuben, immer unnötiger. Endlich fühlte ich, dass mein „Anderssein“ in Ordnung war und dass es Menschen gab, die mich auch so schätzen, ohne dass ich mich anpassen musste. Das Bedürfnis, immer dazuzugehören, löste sich langsam auf.
Die Coaching-Ausbildung und eine neue Perspektive
Als die Coaching-Ausbildung dann tatsächlich begann, stellte ich fest, dass ich schon weiter war, als ich zunächst dachte. Doch diese Erkenntnis half mir, auch meine Ungeduld zu reflektieren. Auch wenn ich nicht so viel Neues lernte, wie ich es mir gewünscht hatte, nahm ich dennoch wichtige Erfahrungen mit, die mich bestärkten und mir halfen, den nächsten Schritt zu gehen. So kam es, dass sich in meinem Leben vieles zum Positiven veränderte – manches wurde leichter, anderes wiederum eine neue Herausforderung. Aber genau das gehört zum Lernen dazu.
Erkenntnisse, die meine Hochsensibilität zur Gabe machen
Einen der wichtigsten Bausteine auf diesem Weg stellte für mich die Spiritualität dar. Der Glaube daran, dass es etwas Größeres gibt, half mir, das Leid anderer Menschen leichter zu ertragen und zu akzeptieren, dass nicht alles veränderbar ist. Zu verstehen, dass wir alle hier sind, um zu lernen, und dass das Leben seine eigenen Lektionen für uns bereithält, brachte mir viel innere Ruhe.
Hier sind einige Erkenntnisse, die mir dabei halfen, meine Hochsensibilität als Gabe und nicht als Last zu sehen:
- Hilfe nur geben, wenn sie gewünscht ist – Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen. Ich kann nicht für andere entscheiden oder sie vor allem bewahren.
- Gefühl als Kompass – Wenn ich auf mein Gefühl höre, erspare ich mir selbst viel Leid.
- Verantwortung für die Gefühle anderer loslassen – Wie sich andere fühlen oder ob sie gut oder schlecht gelaunt sind, ist nicht meine Verantwortung.
- Nicht jedes Gefühl gehört zu mir – Wenn ich ein negatives Gefühl spüre, frage ich mich, ob es wirklich zu mir gehört.
- Schlechte Laune nicht übernehmen – Nur weil die Stimmung in einem Raum schlecht ist, muss ich sie nicht annehmen.
- Grenzen ziehen und sich schützen – Bei Menschenansammlungen stelle ich mir vor, von einer schützenden Lichtkugel umgeben zu sein.
- Regelmäßige Rückzüge einplanen – Ich brauche regelmäßige Pausen, um meine Energie zu regenerieren.
- „Nein“ sagen ist in Ordnung – Es ist völlig in Ordnung, auch mal „Nein“ zu sagen.
Diese Liste könnte ich noch ewig weiterführen, aber der Text ist bereits ausführlich. Hier endet nun Part 2 meiner Reise – und es fühlt sich gleichzeitig an wie ein neuer Anfang.
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Deine
Jasmin
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