Die Angst vor dem Fliegen und der Kontrollverlust
Hier sitze ich auf einem Langstreckenflug nach Kuala Lumpur, Malaysia, und zum ersten Mal wird mir bewusst, wie entspannend Fliegen sein kann. Keine verkrampften Schultern, keine gedanklichen Spiralen um mögliche Zwischenfälle, keine beängstigenden Szenarien von Abstürzen und auch keine ständige Aufmerksamkeit für seltsame Geräusche oder "verdächtige" Gerüche.
Das war jedoch nicht immer so. Ich litt jahrelang unter Flugangst. Zum Glück hielt mich diese Angst nie davon ab, in ein Flugzeug zu steigen – sogar für zehnstündige Flüge. Doch ich erinnere mich gut daran, wie mir jedes Mal vor dem Flug mulmig war. Die oben erwähnten Gedanken und Sorgen waren stets meine Begleiter, und manchmal war mir sogar zum Weinen zumute. Fliegen war für mich eine echte Herausforderung, und an Schlaf war in der Luft nie zu denken. Erschöpft und müde verließ ich dann den Flieger und war erst einmal froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Für Menschen ohne Flugangst mag das schwer nachvollziehbar sein, aber Flugangst kann eine echte Hürde sein, wenn man die Welt entdecken möchte.
Im Rückblick ist mir klar geworden, was meine Flugangst damals ausgelöst hat: das Bedürfnis nach Kontrolle.
Für mich bedeutete das, alles vorhersehen und lenken zu wollen, sodass alles genau so abläuft, wie ich es mir wünsche. Doch im Flugzeug muss ich diese "Kontrolle" an die Piloten abgeben und mich voll und ganz auf deren Fähigkeiten verlassen. Anders als bei einem Auto oder Bus ist es nicht möglich, einzugreifen oder "einfach mal auszusteigen". Auch wenn es für andere unverständlich klingen mag, sind genau solche, auf den ersten Blick unlogischen Gedanken typisch für Ängste.
Das Gefühl, ausgeliefert zu sein, bewertete ich negativ – und mein Körper reagierte entsprechend, als würde er sich mit allen Mitteln gegen diesen "Kontrollverlust" auflehnen. Die ganze Energie, die ich während des Flugs investierte, machte alles andere als entspannt, und ich verließ das Flugzeug stets gestresst. Ein Bier vor dem Abflug half zwar manchmal, doch war es nur eine kurzfristige Ablenkung, die das eigentliche Problem nicht löste.
Erst als ich begann, mich intensiv mit mir selbst auseinanderzusetzen, wurde mir klar, dass mein Bedürfnis nach Kontrolle nicht nur im Flugzeug präsent war. Ich hatte gelernt, Kontrolle als Absicherung zu nutzen, um sicherzustellen, dass alles genau so läuft, wie ich es mir vorstelle, und um auf jede Eventualität vorbereitet zu sein. Der Druck, den ich mir dadurch machte, und die Grenzen dieses Ansatzes waren mir damals nicht bewusst.
Durch das Vertrauen in den Fluss des Lebens und das Loslassen der Kontrolle löste sich schließlich auch meine Flugangst auf. Heute steige ich ins Flugzeug und nehme die Dinge, wie sie kommen, weil ich ohnehin nicht mehr tun kann – und genau das macht das Fliegen für mich so entspannend.
Hier ein paar Tipps, die mir geholfen haben, mit der Flugangst umzugehen oder sie sogar aufzulösen:
- Noise-Cancelling-Kopfhörer: Sie dämpfen die Fluggeräusche, sodass man nicht jedes Detail hört und sich besser entspannen kann.
- Meditation: Wenn man geübt ist, hilft Meditation auch im Flugzeug wunderbar, um Ruhe zu finden.
- Vertieftes Lesen oder Hören: Ein spannendes Buch oder ein interessanter Podcast, in den man völlig eintauchen kann, lenkt hervorragend ab.
- Atemtechnik: Tief einatmen, kurz halten und dann länger ausatmen im Rhythmus 4-3-7 – diese Atmung beruhigt und zentriert.
- Klopfen der Schlüsselbeinpunkte: Bei akuter Angst oder Unruhe hilft es, diese Punkte leicht zu klopfen, um sich wieder zu entspannen.
- Selbsterkenntnis und Aufarbeitung: Der wichtigste Punkt – lerne dich selbst besser kennen und finde heraus, was dir hilft. Löse alte Themen, die möglicherweise zu Flugangst führen.
Flugangst kann überwunden werden. Es braucht vielleicht Zeit und den Wunsch, sich selbst besser zu verstehen, aber die Freiheit und Entspannung, die man dafür zurückgewinnt, sind es auf jeden Fall wert.
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Danke fürs Lesen.
Deine
Jasmin
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