„Ich muss leisten, um wertvoll zu sein“ – Vom Leistungsdruck seit der Kindheit und wie wir uns davon befreien können

Leistungsdruck von Kindesbeinen an

 

Wir wachsen schon so auf: Spätestens ab der Schule heißt es „Leisten“. Dort wird die Leistung ganz klar mit einem Notensystem bewertet. Wer nicht leistet, darf die Klasse wiederholen.

Auch von unseren Eltern bekommen wir schon als kleine Kinder oft das Gefühl vermittelt, dass wir nur dann wertvoll sind, wenn wir leisten, also so „funktionieren“, wie sie es von uns erwarten. (Auch wenn sie das nicht mit Absicht machen) Diese Einstellung kann sich ein Leben lang halten und unbewusste Glaubenssätze erzeugen. Einer der bekanntesten und vermutlich auch weit verbreitetsten Glaubenssätze ist: „Ich muss leisten, um wertvoll zu sein.“

 

Wenn dieser Glaubenssatz unbeachtet bleibt, dreht sich ein Großteil unseres Lebens um ihn, ohne dass wir es bewusst merken. Dieser Glaubenssatz kann sich auf verschiedene Bereiche konzentrieren, z.B. auf den Beruf, auf das Verhältnis zu unseren Eltern, dem Partner oder den eigenen Kindern.

 

 

Verstrickungen durch den Leistungsdruck

 

Hier verheddern wir uns oft sehr stark. Wir versuchen alles, um „wertvoll“ zu sein. Das kann so weit gehen, dass wir ohne Rücksicht auf Verluste handeln, nicht nur gegenüber uns selbst, also unserem Körper, sondern auch gegenüber Menschen, die uns sehr nahestehen und sich für uns interessieren. Schlimm daran ist, dass wir oft so tief in diesen Tunnel geraten, dass uns nicht mehr auffällt, wie wir uns eigentlich anderen Menschen gegenüber verhalten. Wir wollen mit aller Macht leisten und somit wertvoll sein. Wenn etwas nicht wie geplant läuft, investieren wir noch mehr Zeit und versuchen nach jedem „Fail“ noch härter zu arbeiten. So erzeugen wir ständig Druck, der mit einer starken Versagensangst einhergehen kann. Dieser Strudel wird immer tiefer, bis wir so tief drin sind, dass wir es gar nicht mehr merken.

 

 

Die Worte der inneren Stimme

 

Bevor wir immer tiefer in diesen Tunnel geraten, ruft uns unsere innere Stimme immer wieder zu: „Das fühlt sich nicht richtig an, mach das nicht, nimm dir doch mal eine Pause.“ Diese Stimme wird gekonnt ignoriert, denn „nur wer leistet, ist auch wertvoll“. Das sind die Worte, die unser Verstand ständig wiederholt. Da er eben so laut ist, glauben wir ihm sogar noch, schließlich kennen wir es nicht anders.

 

 

Der ständige, selbstgemachte Stress

 

Wie du dir denken kannst, ist langfristiger Stress, der aus dem inneren Druck zu leisten entsteht, nicht besonders förderlich für die Gesundheit. Es kann sein, dass es einige Zeit gut geht, aber irgendwann wird es zu viel. Dieses „zu viel“ äußert sich entweder in körperlichen Beschwerden, wie z.B. Schlaflosigkeit, oder durch längere Krankheiten oder Unfälle, die uns zum Stillstand zwingen. Es steht fest: Je weniger wir den Zeichen Aufmerksamkeit schenken, desto intensiver kommen sie immer wieder zu uns zurück. Das Spannende daran ist, dass nur weil wir eine Situation verlassen, die uns nicht gut tut, es noch lange nicht bedeutet, dass sich das Thema gelöst hat. Solange wir nicht lernen, mit der Situation richtig umzugehen, kommt alles wieder zu uns zurück, früher oder später und in ähnlicher Form.

 

 

Wie erkennen wir, ob wir diesen oder einen ähnlichen Glaubenssatz haben?

 

Stelle dir die folgenden Fragen/Aussagen und fühle in dich hinein: Wie fühlen sie sich für dich an und welche Antworten gibst du bzw. welches Gefühl stellt sich bei dir ein?

 

„Ich muss das gut machen, was denken sonst die anderen von mir?“

„Wenn ich das anders mache, glauben ‚sie‘, dass ich es nicht zu schätzen weiß.“

„Was denken ‚sie‘ über mich, wenn ich ‚nein‘ sage?“

„Ich muss meine Hilfe anbieten, dann erst erhalte ich Anerkennung.“

„Sitzen bedeutet Stillstand und wer stillsteht, hat schon verloren.“

„Ich muss noch das und das und das erledigen.“ (Auch wenn es kein Problem wäre, dies am nächsten Tag zu tun.)

„Das übernehme ich.“ (Auch wenn ich eigentlich etwas anderes machen möchte.)

„Ich habe jetzt keine Zeit für dich.“ (Obwohl du schon länger keine intensive Zeit mit deinem Partner verbracht hast.)

„Was heißt eigentlich ‚nichts tun‘?“

„Das Gefühl, hin- und hergerissen zu sein, ist mir sehr vertraut.“

und vieles mehr.

 

Wenn du bei einigen der Aussagen einen Druck verspürst, dann hast du vermutlich den Glaubenssatz „Leisten zu müssen, um wertvoll zu sein“ in dir. Wobei ich generell sagen würde, dass wir ihn alle in uns tragen. Bei einigen ist er halt tiefer verwurzelt als bei Anderen.

Ergänze gerne in den Kommentaren weitere Aussagen, wenn du noch welche kennst.

 

 

Was können wir tun, wenn uns bewusst wird, dass wir diesen Glaubenssatz haben?

 

Das Wichtigste ist bereits getan: das Erkennen, dass dieser Glaubenssatz eine Rolle in deinem Leben spielt. Wenn du bereit bist, daran zu arbeiten, ist es als erstes sehr wichtig, dich inklusive des Glaubenssatzes, den du eigentlich loswerden möchtest, zu akzeptieren. Zur Akzeptanz im Grunde jeglicher Themen kann ich dir sehr die Energetische Klopftechnik ans Herz legen. Durch sie ist es möglich, ohne dass du aktiv in deinem Kopf durch Gespräche dein Denken umstellen musst, durch das Beklopfen verschiedener Akupunkturpunkte diese Akzeptanz leicht und fast von alleine zu erreichen.

 

Danach geht es daran, Schritt für Schritt den Leistungsdruck zu reduzieren. Dies erreichst du, indem du dir einfache Herausforderungen setzt, wie z.B. deinem Gefühl zu folgen und NEIN zu etwas „Kleinerem“ bzw. „Unbedeutenderem“ zu sagen. Hier kannst du merken, dass dir nichts passiert und dein Wert nicht weniger wird auch wenn du anders handelst wie ursprünglich. Durch das Herantasten wirst du es immer leichter finden, auch deinen körperlichen Signalen zu folgen und den Leistungsdruck loszulassen. Es ist immer ein schrittweises Herantasten. Nebenbei empfehle ich, an deinem Selbstwertgefühl zu arbeiten. Das bedeutet, zu verinnerlichen, dass du wertvoll bist, egal was du machst oder unterlässt. Klarerweise kannst du dir auch dabei Hilfe holen.

 

 

Wie überwinden wir das Gefühl, dass „nichts tun/nichts leisten“ schlecht ist?

 

Indem du verstehst, dass du es nie allen recht machen kannst. Menschen dürfen dich so akzeptieren, wie du bist, und du kannst auf sie verzichten, wenn sie das nicht tun. Dieser Prozess gehört zum Thema Selbstwert dazu. Erkenne deinen Wert für dich selbst, und du bist immer wertvoll, auch wenn du mal nicht leistest.

Ich persönlich finde auch jede Art von Meditation sinnvoll. Es gibt geführte Meditationen, Meditationen, bei denen man den Körper bewusst wahrnimmt, oder auch Atemmeditationen usw. Durch die Meditation wird bewusst mal „nichts“ getan. Es kann sehr befreiend sein, mal 5 Minuten zu sitzen und einfach nur zu sein, auch wenn es am Anfang sehr schwierig sein mag.

Es kann auch interessant sein eine Art Tagebuch zu führen, in welchem du festhältst was du gutes für dich selbst gemacht hast, anstatt eben zu leisten un wie sich das für dich angefühlt hat. 

Das waren nur ein Paar Beispiele, es kann auch ganz was Anderes sein. Am wichtigsten ist, dass es für dich Sinn macht und dir hilft. 

 

 

Schlusswort

 

Wir alle sind immer wertvoll, egal ob wir leisten oder nicht. Unsere Gesundheit – sowohl mental als auch körperlich – sollte uns selbst am wertvollsten sein. Niemand außer uns selbst kennt unseren Körper und unsere Bedürfnisse besser. Wir können uns gut merken: Wenn es uns nicht gut geht, können wir nicht mehr leisten. Und was passiert dann? Genau, wir werden gezwungen, unseren Wert ohne Leistung zu fühlen. Aber lassen wir es besser nicht so weit kommen. Arbeiten wir an unserem Glaubenssatz schon vorher, damit wir mehr Freude in unserem Leben empfinden können.

 

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Danke fürs Lesen.

 

Deine Jasmin

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Ich bin zertifizierter Life Coach und diplomierte Humanenergetikerin (i.A.) und ich unterstütze dich dabei, dein inneres Gleichgewicht wiederzufinden und dadurch wieder mehr Gelassenheit und Zufriedenheit zu empfinden.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Georg (Sonntag, 17 November 2024 10:29)

    Liebe Jasmin, danke für das Beschreiben dieses wichtigen Phänomens. Du hast es sehr scharfsichtig und präzise auf den Punkt gebracht und bietest schnelle, einfach umsetzbare Lösungen.
    Herzlichen Dank :)))