Wie du schon oben entnehmen konntest heisse ich Jasmin und komme aus dem wunderschönen Südtirol, um genau zu sein aus Bruneck.
Schon als Kind fühlte ich mich oft anders als die meisten Kinder in meinem Alter. Ich zog es
vor, mich mit älteren Menschen auszutauschen, um von ihren Erfahrungen zu lernen. In der Schule stand ich oft am Rand, denn ich versuchte zwar, mich anzupassen - wenn es mit meinen Werten
übereinstimmte, was aber dennoch nicht genug war, um wirklich eingeschlossen oder gemocht zu werden. Klatsch und Tratsch waren nie mein Ding; ich wollte immer authentisch bleiben, auch wenn
das bedeutete, nicht immer dazuzugehören.
Eine besondere Eigenschaft, die mich seit meiner Kindheit begleitet, ist meine Hochsensibilität und Hochsensitivität. Diese Themen waren damals noch kaum bekannt, und ich kämpfte oft mit Vorurteilen, wie
„Pessimist“ oder „zu kompliziert“ zu sein. Dies führte dazu, dass ich mich oft missverstanden und „falsch“ fühlte, besonders in meinen Teenagerjahren.
Im Laufe der Zeit begann ich, meine Werte und meine stark ausgeprägte Intuition zu unterdrücken. Die Außenwelt redete mir ein, dass meine Empfindungen nicht real
seien und ich in der „richtigen“ Welt leben müsse. Stück für Stück entfernte ich mich von meinem wahren Selbst – bis es irgendwann zu viel wurde. Ein schmerzhafter Wendepunkt war die Trennung
von meinem damaligen Partner mit 24 Jahren. Dieses Ereignis stellte mein Leben zunächst komplett auf den Kopf und leitete eine Zeit voller Höhen und Tiefen sowie großer Orientierungslosigkeit
ein. Dennoch war es letztlich der Beginn meines Weges zur Selbstfindung.
In dieser schwierigen Phase konnte ich mein intensives Fühlen, das meiner Hochsensibilität geschuldet war, nicht länger unterdrücken. Doch ich wusste nicht, wie
ich damit umgehen sollte, da ich bis dahin zwar den Begriff kannte, aber keine Ahnung hatte, was er wirklich bedeutete oder wie ich ihn in meinem Leben einordnen konnte. Um mit dem Übermaß an
Gefühlen fertigzuwerden, griff ich zunächst zum Alkohol, in der Hoffnung, die Emotionen damit zu „ertränken“. Doch ich musste feststellen, dass Gefühle schwimmen können und sich nicht so
einfach verdrängen lassen. Zum Glück geriet ich dabei jedoch nie in eine Abhängigkeit.
Die Jahre vergingen, und ich wurde durch verschiedene Erlebnisse immer näher an meinen wahren Kern herangeführt. Dann, an
Weihnachten 2022, kurz nach meinem 30. Geburtstag, erlebte ich den bis dahin größten Wendepunkt meines Lebens: Ich glaubte zunächst, die Ursache für meine innere Unzufriedenheit in der
Unterforderung an meiner Arbeit gefunden zu haben. Doch etwas in mir sagte, dass es mehr war – ein Ruf meiner Seele. Mir wurde klar, dass das Leben, wie ich es bis dahin führte, nicht alles
sein konnte.
Es war an der Zeit, meinem inneren Ruf zu folgen und mein Leben grundlegend zu verändern.
